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Polaroids ist vielleicht der beste dieses schönen Albums (Fat City), und ein Paradebeispiel für die Art, wie Leventhal und Colvin ihre späteren Songs produzieren (obwohl John Leventhal hier nicht einmal mitspielt!). Der leichtfüßig vorgetragene, meterlange Text, begleitet von einem sehr zurückhaltenden Drums-Gitarren-Bass-Arrangement, das alles kommt irgendwie tänzelnd daher, und klingt sogar niedlich. Vor allem aber Colvins Stimme hat sich seit dem ersten Album steady on enorm verbessert. Gedruckte Texte sind fast nicht mehr notwendig, denn ihre klare Aussprache und Artikulation machen das Verständnis einfach, ohne aber an gesanglich-künstlerischer Individualität zu verlieren. In der Tat könnte man Colvins Stimme überhaupt nicht mit irgend jemandem anderen verwechseln. Obwohl sie schon damals nicht mehr die jüngste war (heute haben unsere Teenie-Stars ja schon mit 18 ihr drittes Album aufgenommen) klingt ihre Stimme hell und so, als wäre sie nicht viel größer als Nanci Griffith. Als Opener ist das Stück vielleicht nicht unbedingt geeignet, da es einen langen Fade-Out Schluss hat, der gegen Ende des Albums besser passen würde.